Falcatascheide

Das Material
  • Pappelsperrholzplatte, Stärke = 4 mm
  • Balsaholzleisten, Querschnitt = 8 x 8 mm
  • Ziegenleder
  • Wollfilz, Stärke = 3 mm
  • Messingblech, Stärke = 0,5 mm
  • Messingnägel
  • messingbeschichtete Stahlkette
  • Ziernieten mit geeigneten Motiven
  • Holzkaltleim
  • Werkzeuge (Blechschere, Säge, Feilen verschiedener Stärken und Größen, Hammer, Schere, Bastelklemmen, Bleistift, Lineal)
Der Bau
Zunächst zeichnet man auf der Pappelsperrholzplatte die beiden Seitenteile der späteren Schwertscheide nach und nimmt dazu als Referenz die Form der Schwertklinge (ausreichend Abstand zum Rand für die Holzleisten und den Wollfilz einplanen!). Danach sägt man die beiden Seitenteile aus (Bild 1).

Nun passt man die Balsaholzleisten an und klebt sie entlang des Randes eines der Seitenteile auf (Bild 2). Das Ganze fixiert man mit Leimzwingen und lässt es gut durchtrocknen.

Anschließend schneidet man aus dem Wollfilz Stücken so zurecht, dass sie in die beiden Seitenteile passen, wobei darauf geachtet werden muss, dass der Filz auch die Innenseiten der Balsaholzleisten bedeckt. Passt alles, klebt man die Filzstücke ein und lässt sie unter leichtem Druck trocknen (Bild 3, Bild 4 und Bild 5).

Zwischendurch sollte man immer wieder prüfen, ob die Schwertklinge noch passt.

Nach dem Trocknen kann man die beiden Seitenteile zusammenkleben und mit Leimzwingen fixieren (Bild 6).

Ist der Leim getrocknet, kann man schon einmal testen, ob man die Klinge problemlos in die Rohscheide schieben und wieder herausziehen kann (Bild 7 und Bild 8).

Passt alles wie erwartet, kann man beginnen die Kanten der Rohscheide mit einer geeigneten Feile abzurunden (Bild 9 und Bild 10).

Nun geht es daran, das Ziegenleder zurecht zu schneiden. Als Schablone nimmt man am besten die Rohscheide selbst. Man sollte allerdings beachten, die beiden Lederstücke breiter als die Scheide zu machen, da man die Höhe der Seitenkanten und die Ränder des Mundlochs einkalkulieren muss (Bild 11).
Nun wird das Leder auf die Rohscheide geklebt und dabei gleichmäßig glatt gestrichen. Ziegenleder ist sehr dehnbar und lässt sich in Kombination mit dem Holzkaltleim wunderbar verarbeiten und formen. Zur Verstärkung und um die Stoßkanten abzudecken, kann man zusätzliche Lederstreifen entlang der Seitenkanten der Rohscheide aufkleben (Bild 12 und Bild 13).

Nun geht es daran, die Messingbeschläge zu formen. Dazu zeichnet man die gewünschten Formen auf das Messingbech (am besten mit einer spitzen Ahle) und schneidet diese mit einer guten Haushaltsschere oder Blechschere aus. Man sollte darauf achten, nicht zu starkes Blech zu nehmen, zum Einen erschwert das das Ausschneiden, zum anderen neigt dickeres Material zum Federn und lässt sich nur schwer plastisch formen. Nach dem Ausschneiden sollte man keinesfalls das Entgraten mit einer feinen Feile vergessen, da das Blech sehr scharfkantig ist und schnell zu Verletzungen führen kann!

In die zurecht geschnittenen Messingstücke stanzt man Löcher für die späteren Nägel und bringt sie durch Biegen mit Zange und Schraubstock (evtl. auch mit vorsichtigen Hammerschlägen) in die gewünschte Form. (Bild 14)
Nun klebt man sie mit geeignetem Kleber (z.B. Kraft- oder Sekundenkleber) auf das Leder der Rohscheide und lässt das Ganze gut durchtrocknen. Das Kleben dient in erster Linie zum Fixieren der Bleche, damit sie beim anschließenden Einschlagen der Messingnägel an Ort und Stelle bleiben (Bild 15).

Sind die Nägel eingeschlagen, kann man das Blech mit leichten, gezielten Hammerschlägen noch etwas in Form bringen, damit es sich gut an den Untergrund anschmiegt.

Das Befestigen der Ziernieten am Blech ist recht einfach. Man bohrt in die Mitte des Blechs ein Loch, dessen Größe dem Durchmesser des Nietdorns entspricht. Danach schiebt man den Nietdorn hindurch und schlägt ihn auf der anderen Blechseite gleichmäßig platt. Danach verarbeitet man das Blech wie oben beschrieben.

Das Formen der Ösen für die Schwertgurtringe ist etwas knifflig und bedarf einiger Übung, gelingt aber nach kurzer Zeit recht problemlos. Für die Schwertgurtringe wurden Glieder einer messingbeschichteten Stahlkette benutzt, die es in jedem Baumarkt als Meterware zu kaufen gibt. Man kann natürlich auch andere Ringe verwenden.

Nun ist die Scheide für das Falcata fertig (Bild 16, Bild 17 und Bild 18). Auf die gleiche Art und Weise kann man auch Scheiden für alle anderen Schwerttypen bauen, wobei dieses Falcata aufgrund der ungewöhnlichen Form der Klinge und des Griffs schon eine Herausforderung darstellte.